Sonderseiten Castor-Transport

Am Mittwoch, den 23.11.2011 starte der 13. Castortransport von der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague in das Zwischenlager Gorleben. Trotz ungeklärter Strahlenwerte am Zwischenlager soll der hochradioaktive Müll in 11 Castorbehältern dort eingelagert werden, obgleich nach Aussage von Greenpeace damit möglicherweise die Jahreshöchstdosis überschritten wird.

Wie bereits im Vorjahr stieß der Castortransport auf erbitterten Widerstand und konnte  nur mit massiver Polizeigewalt durchgesetzt werden! Die Zeitschrift Ossietzky beschrieb die Situation bereits im Jahr 2005 treffend:

"Wenn der Castor kommt, werden Grundrechte und Demokratie im Wendland ausgesetzt. Hier ist dann hautnah zu erleben, wie sich der »Atomstaat« (Robert Jungk) polizeistaatlicher Methoden bedient, um die Wut der Bevölkerung gegen Zwischenlager, Pilotkonditionierungsanlage und Endlager-»Erkundungsberg-werk« unter Kontrolle zu bringen.
Daß dabei Grundrechte außer Kraft gesetzt sind, haben Bürgerrechtler, Juristen, Publizisten seit dem Beginn dieser Transporte immer wieder festgestellt."

Wir dokumentieren auf unseren Sonderseiten Pressemitteilungen, Statements, Augenzeugenberichte und andere Quellen. Ausführliche Informationen und Quellenangaben sind auf den jeweiligen Unterseiten zu finden!

Der Polizeieinsatz im Wendland zur Durchsetzung des Castor-Transports im Jahr 2010 war nicht nur der bis dahin größte Polizeieinsatz in der Geschichte der Castor-Transporte, sondern gleichzeitig auch der brutalste Polizeieinsatz im Wendland in den letzten 10 Jahren, wie der Ermittlungsausschuss Wendland in seinem damaligen Fazit eindeutig feststellt. Die Folge waren weit über 1000 Verletzte.

Wie bereits im Jahr 2010 kam es auch 2011 zu massiven Polizeiübergriffen, die nicht zu rechtfertigen sind. Verprügelte DemonstrantInnen, zahlreiche Verletzte durch Pfefferspray, Angriffe auf die Infrastruktur wie z.B. das Sanizelt, Verletzte durch berittene Polizei... so die erste Bilanz der Castortransporte 2011!

Mit Sorge beoachten wir nicht nur massive Polizeigewalt, sondern auch eine Einschränkung der Pressefreiheit: JournalistInnen waren im Jahr 2011 vermehrt Ziel von polizeilichen Übergriffen: Sie wurden schikaniert und in ihrer Arbeit behindert, sie wurden genötigt, Bilder zu löschen und manche waren sogar Opfer direkter Polizeigewalt.

    Mit besonderer Sorge beobachten wir gezielte Schikane und Gewalt gegen neutrale Personen und (Bürgerrechts-)Organisationen wie SanitäterInnen, RechtsanwältInnen und DemobeobachterInnen, die völlig akzeptabel ist!

    Ein Erlebnisbericht vom Castor-Transport 2011.

    Kriminalhauptkommissar a. D. Feuerhahn arbeitete bis zu seiner Pensionierung im November 2000 insgesamt fast 21 Jahre bei der damaligen Polizeiinspektion Lüchow-Dannenberg. Er hat unter anderem selbst junge Polizeibeamte ausgebildet und war zuletzt Beauftragter für Jugendsachen und Prävention. Er hat etliche Gorlebeneinsätze auf Seiten der Polizei mitgemacht.
    Im Zusammenhang mit dem Castor-Transport 2011 geriet er am 27.11.2011 in eine mutmaßliche Polizeikontrollstelle - oder was auch immer das war.

    Er kontaktierte uns, denn er ist "entsetzt, welche Verdrehungen bzw. Behauptungen erhoben werden, um eine offensichtlich ohne Rechtsgrundlage durchgeführte Maßnahme nachträglich rechtfertigen zu wollen".
    Im Folgenden dokumentieren wir seinen Bericht mit freundlicher Genehmigung:

    Hier findet ihr eine Liste aller von uns verwendeten Quellen und Pressemitteilungen.